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08.08.2022 // Friederike Riemer & Felix M. Wieduwilt

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Wie finden Events im Jahr 2050 statt?

Die Event-Branche hatte mit Corona im Kleinen wie auch im Großen zwei sehr schwierige Jahre. Zeitweise konnten physische Events überhaupt nicht mehr stattfinden. Der digitale Austausch wurde von heute auf morgen zur einzigen Möglichkeit, Events überhaupt noch stattfinden zu lassen. Fußballspiele fanden monatelang ohne Fans statt.

In dieser Phase der Extreme bäumten sich virtuelle Welten wie das blockchain-basierte Metaverse auf, um als Alternative zu fungieren. Doch nach zwei Jahren des digitalen Experimentieren ist klar, dass die Menschen sich nach physischem Austausch sehnen und digitale Welten kein gleichwertiger Ersatz sein können. „Gänsehaut lügt nicht“ ist ein Credo, was Teilnehmende für die ganzheitlich- sinnliche Welt auserkoren haben.

Statt virtuell oder physisch muss die Frage lauten: Wie können Events zukünftig bestmöglich virtuell UND physisch stattfinden? Wie finden Events im Jahr 2050 statt?
Als The Future Game 2050 arbeiten wir im kreativen Bereich der Zukunftsforschung, um schon heute Konzepte und Möglichkeiten zu entwickeln, die langfristig die Branche prägen.

Der Ablauf

Als hochkarätiger Think-Tank wurden die Teilnehmenden zu einem 3-teiligen Workshop eingeladen. Von 10 bis 17 Uhr wurden in unterschiedlichen Fragestellungen á fünf Gruppen verschiedene Aspekte der Zukunft erfragt und viele Potentiale bei den Teilnehmenden gehoben.

1. Den Zukunftsmuskel dehnen

Wir haben die 10 Jahres-Feier des Monddorfes mit unseren Zukunftspersonas ausrichten lassen. Das öffnet die Köpfe und dehnt den Zukunftsmuskel für die weiteren Etappen.

2. Der Haupt-Workshop

Zunächst mussten die Teilnehmenden ihre eigene Arena entwickeln. Im Fokus stand hier, mutig 30 Jahre in die Zukunft zu denken und sich beim Arena-Konzept den

Restriktionen „keine Parkplätze, keine Tickets und keine aktiven Sicherheitskontrollen“ zu stellen.

Im zweiten Teil konnten sich die Teilnehmenden auf einen der sechs Trends fokussieren, um ihre Zukunfts-Szenarios zu vertiefen. Diese punktuelle Vertiefung ist wichtig, da wir nur so wirklich neue Ideen und Möglichkeiten entdecken können. Denken wir zu oberflächlich, so bleiben wir in den Szenarien zu vage und trauen uns nicht weit genug in die Zukunft. Nach fast sechs Stunden Arbeit wurden die Szenarien dann vorgestellt.

Angewandte Methoden

Um Zukunftsszenarien in Workshops entwickeln zu können, benötigen wir Methoden, die die Teilnehmenden dazu befähigen, kreativ und offen in die Zukunft zu denken. Wir nutzen vordergründig drei Methoden: Storytelling, Serious- Play und die Retropolation (hier jedoch nicht verwendet).

Alle Methoden nutzen dabei das Wissen um relevante Trends, die wir vorher einführen. Dafür arbeiten wir mit unseren Zukunfts-Personas. Jene Trend-Personas sind Trends in Form von Charakteren, die spielerisch helfen, die Zukunft kreativ zu erzählen. Neben den Personas kamen Arbeitsblätter zum Einsatz, welche den Rahmen der Szenarien bereits vorgeben und den Teilnehmenden ein Geländer zum Denken in der Zukunft geben. Konkrete

Fragen animieren dazu, die Szenarien gut auszugestalten und in der Zukunftswelt zu bleiben.

Events 2050 - Die Ergebnisse

Multiplizierte Events im digitalen Raum

Jedes Event ist im Jahr 2050 „without limits", denn es wird im digitalen Raum vielfach multipliziert und individuell angepasst zu einem Erlebnis für die Zuschauer vor Ort und im digitalen Erlebnisraum. Sportspiele finden vor Ort aber auch in der VR statt. Der Wettbewerb des Spiels wird auf die Zuschauer übertragen, welche auf Nebenschauplätzen gegeneinander antreten. Die Zuschauer sind durch VR- und Hologramm-Technologie quasi mit auf dem Spielfeld und können sich z.B mit ins Tor stellen, ohne dass der Torwart etwas spürt. Das Erlebnis kommt so extrem nah an den Zuschauer heran. Das Erlebnis vor Ort wird durch Body-Cams am Körper von Spielern weiter aufgewertet, da so die verschiedenen Sichtweisen auf das Spiel für die Zuschauer vielfältiger sind.

Eine Event-Idee: "Clash of the Cyborgs"

Box-Event mit Hauptkampf und digitalen Nebenkämpfen von Zuschauern in einer Metaverse/VR-Welt. Im Hauptkampf kämpfen Boxer als Cyborgs gegeneinander. Digital vervielfältigt werden die Kämpfe durch eine 5DStreaming-Box, in der auch die Schläge (ohne Schaden) spürbar sind. Zuschauer treten in frei wählbaren Welten gegeneinander an, Reichweite wird virtuell erhöht, Teilnehmerzahl wird erhöht, der Zugang wird vereinfacht, Sponsoren haben einen Vorteil durch Mehr-Einnahmen.

Ohne Nachhaltigkeit geht nichts

Alle Events im Jahr 2050 sind selbstverständlich klimapositiv. Die Anreise erfolgt ausschließlich zu Fuß, per Rad oder den ÖPNV. Food-Waste ist strengstens verboten: Was überbleibt muss gespendet werden. Zum Beispiel ist bei Fußballspielern vertraglich geregelt, dass sie überschüssiges Essen nach dem Spiel gemeinnützlich verteilen müssen. Dieser Dienst wird neben einer soliden sportlichen Leistung von jedem Teammitglied selbstverständlich erwartet. CR-Maßnahmen werden zudem immer noch politisch gefördert und setzen Anreize für die Eventbetreiber. Durch die hohen Ansprüche an Nachhaltigkeit hat sich auch eine eigene Währung in der Eventstätte etabliert. Zuschauer und Fans erhalten je nach Verhalten eine Art „Öko-Token“ welche vor Ort eingesetzt werden können. Eine Möglichkeit, Token zu erhalten, ist die Messung der eingespeisten Energie, welche jeder Zuschauer beim Besuch der Arena durch Bewegung kinetisch erzeugt. Diese wird durch Matten und Sensoren aufgenommen und verwendet. In der Eventstätte wird zudem Vertical-Farming betrieben. Die Erzeugnisse werden für die Verpflegung während verschiedener Events genutzt, versorgen darüber hinaus jedoch auch die lokale Community.

„Gänsehaut lügt nicht“ - Energie aus Emotionen

Egal ob Springen, Klatschen, Trampeln oder sogar die Pulsfrequenz: Die menschliche Energie, welche durch die Zuschauer entsteht, wird zur Energieerzeugung als auch zur Lenkung des Events selber genutzt. Zuschauer laufen z.B über Energie-Matten, welche die Energie umwandeln und einspeisen. Aber auch sonst wird die Energie der Zuschauer eingespeist. Diese werden dafür mit „Öko-Token“ entlohnt. Grundsätzlich steuert der Fan wie in einer Zentrale durch seine Emotionen den weiteren Ablauf des Events und greift dadurch „emotional“ ein. Durch Sensoren entsteht eine wechselseitige Stimmungs-Symbiose zwischen Fans und Team. So kann das Team angefeuert oder auch beruhigt werden - die Emotionen helfen sich gegenseitig. Auch bestimmen die Zuschauer durch ihr Voting, welche Spieler bei Sportereignissen ein- und ausgewechselt werden. Die Zuschauer und die gesamte Eventstätte sind mit Sensoren ausgestattet, um die Energie - die „Gänsehaut“ - bestmöglich energetisch zu nutzen.

Events und Community - Eine Symbiose

Mitbestimmung und Teilhabe der Community wird im Jahr 2050 in der Eventbranche großgeschrieben. Ein Event welches dieses besonders eindrücklich zeigt, ist das Parcours-Erlebnis „Entdecke dich neu!“ für die ganze Familie, angelehnt an die Klassiker „Takeshis Castle“ und „Ninja Warrior“. Jeder kann beim Parcour mitmachen, denn dieser passt sich automatisch an den Körper des Teilnehmenden an, so soll das Erlebnis für alle zugänglich und fair werden. Körperliche Grenzen können überwunden werden, sodass auch Menschen mit körperlicher Behinderung (zum Teil auch durch Avatare) teilnehmen können. Ansonsten funktionieren Eventstätten wie soziale Markplätze: Die lokale Community organisiert und orchestriert das Angebot mit. Kinder werden an Bewegung herangeführt. Die Arena ist amorph und kann sich verändern und zum Marktplatz, Fitnessstudio und Spielplatz werden. Natürlich wird auch hier durch die Bewegung in der Eventstätte Strom produziert.

Sponsoren Events - Drohnen Quidditch

Ein Event fest im Griff von einem Hauptsponsor, der alle Register zieht, um vor Ort die Zuschauer von seinen Produkten und Services zu begeistern. „Smart Bee“ ist DER Drohnenhersteller im Jahr 2050, ob für den Schulweg, als Packesel von Einkäufen oder Reparaturarbeiten von Leitungen. Besonders geliebt wird die „Smart Bee“ jedoch in ihrer Funktion als QuidditchBesen, welche das ehemalige Harry-Potter-Fantasiespiel auf ein neues Level hebt. In einer Event- Arena werden echte Quidditch-Spiele auf Smart-Bee-Drohnen veranstaltet. Als Highlight werden die verschiedenen Spielbälle von Zuschauern gesteuert. Durch diese Events webt sich „Smart Bee“ noch enger in das Leben seiner Konsumenten und überzeugt durch praktische Anwendung. Eine Leben ohne „Smart Bee“ wäre wohl möglich, aber witzlos.

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Text- und Bildquelle: keyper GmbH

Kontakt

keyper GmbH
Andreas Kienbink (Gründer und CEO)
E-Mail: akienbink@keyper.io
Web: https://www.keyper.io

 

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