Rund die Hälfte aller Organisationen im Sport ist mit dem Stand der Digitalisierung im eigenen Unternehmen unzufrieden. Das ergab eine Studie von SPORTHEADS und dem ESB Marketing Netzwerk. Im Rahmen des Kongresses «Digital Sports & Entertainment» in Berlin wurden erste Erkenntnisse aus der Studie vorgestellt und Lösungsansätze diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass Digitalisierung und Entwicklung ein 365-Tage-Thema ist und nicht projektbezogen gedacht werden sollte. Gerade im Sport bieten analoge Emotionen oftmals die Grundlage für digitale Geschäftsmodelle.

Digitaler ROI – Eine Frage der zeitlichen Perspektive

Die von SPORTHEADS & dem ESB Marketing Netzwerk durchgeführte Studie ging der Frage des digitalen Return on Invest (ROI) nach. Dabei kann ROI sowohl in Form von Zeitersparnis als auch Geld verstanden werden. Deutlich wurde hier besonders, dass Organisationen im Sport, die einen Innovationsansatz in der Digitalisierung verfolgen, deutlich bessere Renditen einfahren als diejenigen, die situativ reagieren. Sprich, um von der Digitalisierung effizient und nachhaltig zu profitieren, bedarf es einer langfristigen Vision und Strategie, der die einzelnen Entwicklungsschritte folgen. Hingegen führt ein Digitalisierungsansatz, welcher nur aktuelle Probleme löst, zu keinem nachhaltigen ROI.

Prof. Dr. Juppi Lee vom VfL Wolfsburg: «Es ist immer die Frage, ob wir bei Digitalisierung von der Optimierung der Gegenwart oder der Gestaltung der Zukunft sprechen. Viel zu oft beschäftigen wir uns leider nur mit der Optimierung der Gegenwart, anstatt die zukünftigen Herausforderungen zu antizipieren und Lösungen zu schaffen.»

Sport(sponsorings) als Innovationstreiber

Der Sport profitiert hier von einer Vorreiterrolle. Durch das breite Interesse an verschiedensten Sportarten und der medialen Reichweite können hier frühzeitig Entwicklungen vorangetrieben werden. Technologiepartnerschaften im Sponsoring-Portfolio können beispielsweise helfen das Know-how von Digitalisierungsexperten aus der Privatwirtschaft in den Sport einfliessen zu lassen. So ist unter anderem Siemens als globales Tech-Unternehmen im Motorsport aktiv und unterstützt unter anderem die FIA bei der digitalen Transformation. Siemens arbeitet stark daran nicht nur an Produkten der Marke festgemacht zu werden. Dabei ist bei allen Sponsorings von Siemens auch der Grundgedanke, dass deren Lösungen angewendet und so Entwicklungen vorangetrieben werden.

Als Technologiepartner der 2024 startenden Wasserstoff-Rennserie Extreme H macht der Konzern einen mutigen Schritt, indem er dabei hilft, Motorsport & Nachhaltigkeit zu verbinden. Eine Win-Win-Situation: Für Siemens ergibt sich so die Möglichkeit das Know-how auf einer Weltbühne wie dem Motorsport zu präsentieren und gleichzeitig zu helfen, den Motorsport nachhaltig zu machen.

«Wenn es die Automobilbranche schafft nachhaltig zu werden, dann schafft es jede Branche und die Automobilbranche muss es schaffen! Hier fungiert der Motorsport aufgrund seiner hochtechnischen Komplexität als Vorreiter», meint Jens Häussler von Siemens.

Flexibilität und Agilität für neue Geschäftsfelder gefordert

„Der Grundgedanke von OnlyFans ist der, exklusiven Inhalt für deine Fans zu zeigen. Als Athlet kann man so seinen Sport-Content direkt monetarisieren und wird so etwas unabhängiger von Sponsoren und Werbepartnern“, so Garlicki.

Wer aus der Digitalisierung auch monetären Nutzen schlagen will, muss agil sein. Communities, NFTs, Web 3.0, Social Media und vieles mehr. Die Möglichkeiten aus digitalen Anwendungen neue Geschäftsfelder zu erschliessen sind enorm. Jedoch zeigt beispielsweise der aktuelle Kryptowinter, dass es hier einer stetigen Anpassungsfähigkeit bedarf. Einen völlig neuen Ansatz der Monetarisierung geht der südafrikanische Downhill-Mountainbiker Stefan Garlicki. Anstatt eines Energy-Drinks trägt dieser OnlyFans als neuen Sponsor. Die für Erotik-Inhalte bekannte Plattform, möchte einen Imagewandel vollziehen und setzt so auch vermehrt auf Sport-Content.


Kontakt

ESB Marketing Netzwerk
Tobias Graf (Marketing & Kommunikation Kongresse)
E-Mail: graf@esb-online.com

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