Der dritte Covid-Winter steht bevor. In Medien und öffentlichen Diskussionen zeigt sich eine sehr unklare Erwartungshaltung. „Normal“ oder „erneute Vorsicht“? Wir haben nachgefragt, wie Veranstalter aus dem Netzwerk die Wintersaison sehen und planen.

Production Resource Group AG - Deutschland

Florian Riepe, Head of Sport & Special Events:

„Generell sind die vielen unterschiedlichen globalen Herausforderungen auch in diesem Veranstaltungswinter wieder deutlich zu spüren und werden wahrscheinlich so schnell nicht mehr verschwinden. Besonders der Fachkräftemangel, steigende Energiekosten und unterbrochene Transport- und Produktionsketten, machen mittelfristige Budgetierungen fast unmöglich und sorgen für Planungsunsicherheit. Die Frage wird sein, wie wir alle mit dem Wandel umgehen und diesen als positive Chance begreifen. Während sich Corporate Offline Events eher noch in der Findungsphase bewegen, ist die Zurückhaltung bei internationalen Top-Events im Sport und eSport vergleichsweise gering. Aufwendige Inszenierungen sorgen nach wie vor für großen Zuschauerzuspruch, fantastische Emotionen und entsprechende Reichweiten.“

Windwerk AG - Schweiz

Tobias Oertle, Geschäftsführer:

"Ich blicke der kommenden Winter- und Eventsaison optimistisch entgegen. Mein Team wird alles möglich machen, was die Rahmenbedingungen erlauben. Wichtig ist meines Erachtens, dass wir positiv denken und weitermachen. Zurzeit kann man über den Verlauf nur spekulieren. Allfällige Probleme werden sich früh genug abzeichnen, um noch reagieren zu können. Agiles Handeln haben wir, in den von der Pandemie gezeichneten Jahren, gelernt. Daher können wir uns sicherlich nochmals schneller den Begebenheiten anpassen und auch unter erschwerten Bedingungen das Maximum für unsere Gäste herausholen. Wir freuen uns über jeden Anlass und viele glückliche Gesichter im Windwerk. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Emotionen diesen Winter nicht hinter Masken verstecken müssen."

NIYU GmbH - Deutschland

Nikolai Hocke, Managing Director:

"Nach zwei Jahren massiver Rückgänge von Veranstaltungen, hat der Sommer/Herbst 2022 der Eventbranche nun eine vorhergesehene Überlastung beschert. Unternehmer müssen sich dieser Situation stellen, um Kunden und Verpflichtungen zu bedienen. Mit kritischem Blick auf die steigenden Zahlen und der Erfahrungen aus den letzten Jahren zum Winterverhalten, registrieren wir auf Grund des politischen Schweigens eine erhöhte Zurückhaltung und Verunsicherung bei Kunden und Veranstaltern für die Wintersaison 22/23. Auch begonnene Planungen und bestätigte Projekte leiden in der Vorbereitungszeit unter einer hohen Planungsunsicherheit auf Grund der äußeren Faktoren und der permanenten Bedrohungslage von Absagen.

Optimistisch blicken wir wieder auf die Sommersaison 2023."

Genossenschaft Olma Messen St.Gallen - Schweiz

Christine Bolt, Direktorin: 

"Stand heute sind wir zuversichtlich, dass wir unsere Messen und Veranstaltungen im kommenden Winter ohne Einschränkungen durchführen können. Sollte es doch zu Auflagen kommen können wir von unserer Erfahrung mit Schutzkonzepten und -massnahmen sowie der guten Zusammenarbeit mit Behörden und unserer Kundschaft profitieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir über grosse und hohe Räumlichkeiten verfügen. Zu den Highlights auf dem Olma-Gelände in den Wintermonaten zählen:

· Die Tier & Technik: Die internationale Fachmesse für Nutztierhaltung, landwirtschaftliche Produktion, Spezialkulturen und Landtechnik ist ausverkauft.

· Personalfeste grosser regionaler Unternehmen

· MEET Europe Networking Dinner

· Diverse Weihnachtsessen in aufwändig inszenierten Settings

· Diverse Neujahrsbegrüssungen"

Carré Event AG - Schweiz

Reto Caviziel, CEO:

"Die Nachfrage nach Corporate Events ist seit März massiv gestiegen. Stand heute planen wir fast doppelt so viele Veranstaltungstage wie vor der zweijährigen Zwangspause. Sämtliche Veranstaltungen (inklusive der VIP-Bereiche unserer Public-Events SUPER10KAMPF und Art on Ice) in ganz normalem Rahmen. Wir gehen von keinerlei Einschränkungen von Seiten der Behörden aus. "

pulsmacher GmbH - Deutschland

Jochen Schroda, Managing Director 

„Nachdem wir bei pulsmacher im Frühjahr und Sommer wieder komplett ausgebucht in der analogen Event-Welt unterwegs waren, wird es im Herbst und Winter spannend, wo sich der Markt hin entwickeln wird. Wir sehen allerdings trotz der existierenden Unsicherheiten durch Corona, Rezession und Energiekrise einen Bedarf an analogen Veranstaltungsformaten, der darauf gründet, dass Firmen in Zeiten von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen händeringend analoge Begegnungsformate für die Mitarbeiter:innen suchen. Parallel spüren wir aber auch, dass unser digitales neo.Studio schon gut gebucht ist. Den Herbst und Winter gehen wir also gemeinsam mit unseren Kunden optimistisch an.“

Eventicum AG - Schweiz

Beatrice Trachsel, Inhaberin:

"Im Moment organisieren wir praktisch gar keine Events für die kommende Wintersaison. Die Kund:innen sind bezüglich Herbst- und Wintersaison sehr zurückhaltend und (noch) unsicher. Eine Ausnahme machen kleinere Events und Konferenzen.

Viele Firmen rechnen wohl mit einer erneuten Welle und halten sich daher zurück. Ich bin mir aber fast sicher, dass die Auftragslage sich noch verbessern wird bzw. die Auftraggeber:innen mutiger werden. Das heisst für uns aber auch, dass die Aufträge diesen Winter eher kurzfristig eintreffen und rasch und effizient umgesetzt werden müssen. Wir sind auf alle Fälle in den Startlöchern und freuen uns auf alles, was kommt."

Bluetrac AG - Schweiz

Christian Zimmermann, CEO:

"Wir spüren einen starken Willen seitens unserer Kundschaft, sich mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern zu treffen. Die Teilnehmerzahlen gehen teilweise stark nach oben, was ein klares Signal für eine Normalisierung der Lage spricht. Dies spiegelt auch unser Empfinden wieder, dass wir in der Schweiz respektvoll und panikfrei mit dem Thema Covid umgehen."

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