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08.09.2021 // MYI Entertainment

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Rückschlag für Gaming & eSports in China

Die Chinesische Regierung schränkt den Zugang zu Videogames für Minderjährige sehr stark ein. Unter der Woche darf nicht mehr gespielt werden - am Wochenende insgesamt drei Stunden. Hier gehts zur ganzen News.

Kommentar von Christian Hergott (Senior Consultant eSports & Gaming bei MYI Entertainment):
Es ist ein harter Rückschlag für die junge Gaming-Community und das florierende Gaming- & eSports-Business. Im Zentrum der radikalen Verschärfung der Restriktionen - auch zuvor war der Zugang von Minderjährigen zu Videogames schon stark reguliert - steht der Jugendschutz. Die geistige und körperliche Gesundheit wird geschützt, die Verschlechterungen von sozialen Kompetenzen und schulischen Leistungen gestoppt - so zumindest das Ziel. Kontrolliert wird durch die Eingabe von Ausweisdokumenten und die Nutzung von Gesichtserkennung im Spiel.

Was nach einer Gaming-Dystopie klingt, wird in China Realität. Sie ist das Ergebnis einer sehr einseitigen Betrachtung auf negative Effekte von Gaming und eine Massnahme der Kategorie “Giesskanne”. Die sichtbaren Auswirkungen werden massiv sein, denn die Gaming- & eSports-Landschaft wird sich wandeln (müssen). Minderjährige Streamer:innen und eSportler:innen werden auf den Plattformen und Ligen verschwinden - das ganze Ökosystem muss sich anpassen. 

Was passiert aber unterhalb der sichtbaren Oberfläche? Werden Minderjährige wirklich weniger spielen und sich wieder “kulturell wertvollen” Aktivitäten widmen? Das halte ich für zu optimistisch. Für mich ist die primäre Konsequenz, dass ein für die junge Zielgruppe wichtiges Thema, das definitiv auch viele positive Effekte auf junge Menschen haben kann, geächtet wird. Einen Workaround, um trotz der Kontrollmechanismen spielen zu können, werden die meisten Jugendlichen schon finden - das haben sie auch schon bei den vorherigen Restriktionen. 

Aus meiner Perspektive ist eine kritische Betrachtung des Themas absolut notwendig. Es gibt negative Effekte, genauso wie positive. Die Antwort sollte aber keine staatliche Giesskannen-Regulierung sein, die 8-jährige Kinder und 17-jährige Teenager gleichermassen und undifferenziert trifft. Sie liegt in der digitalen Bildung von Minderjährigen und Eltern. Gaming nicht verdammen und verbieten, sondern gezielt nutzen, um der jungen Generation vielleicht auch einen neuen Zugang zu gesellschaftlich und kulturell wichtigen Themen zu geben. 

Ein schönes Beispiel ist das Martin-Luther-King-Museum, eine Kooperation zwischen Epic Games und Time Studios, das seit letzter Woche in Fortnite zugänglich ist. Sie rückt den historischen und anhaltenden Kampf für Bürgerrechte in den Fokus und nutzt mit Fortnite geschickt eine beliebte und leicht zugängliche Plattform.

Bildquelle: Dean Drobot/Shutterstock

Kontakt

MYI Entertainment
Christian Hergott (Senior Consultant eSports & Gaming)
E-Mail: christian.hergott@myi.de
Web: www.myientertainment.com/

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