Zum zweiten Mal eingebettet in die ART COLOGNE findet vom 19. bis 20. April 2007 der Kultursponsoring-Gipfel auf dem Messegelände in Köln statt. Der zweitägige Kongress bietet Kulturschaffenden und Wirtschaftsvertretern Raum für konstruktiven Dialog. Das zentrale Thema "Mehr Umsatz durch Sponsoring?!" steht als Titel über der diesjährigen Veranstaltung.

 

Laut der jährlich erhobenen Ipsos Grundlagenstudie SPONSORING 2006/2007 wird Sponsoring in erster Linie mit Sport in Verbindung gebracht. Erst danach folgt weit abgeschlagen die Kultur. Laut Süddeutscher Zeitung gehen Experten von 2,7 Milliarden aus, die jährlich ins Sportsponsoring fließen, gegenüber 400 Millionen, die die Kultur erhält. Kein Wunder, kommen doch im Sport zunehmend Partnerschaften vor, die sich für den Sponsor in klaren Umsatz- und Rendite-Ergebnissen messen lassen. Haben unsere Kulturmanager die Zeichen der Zeit verschlafen? Sehen Wirtschaftsunternehmen nicht das Potenzial, dass die Kultur in sich birgt?

"Viele Kulturinstitutionen sind beim Thema "Sponsoring" im Jahre 1980 stehen geblieben und ignorieren die Anforderungen der Wirtschaft an Sponsoring-Partner. Dabei wäre Kultur genau der richtige Träger für erfolgversprechende Unternehmenskommunikation, denn es ist nicht zu übersehen, dass die klassische Werbung ausgereizt ist und eben auch im Sportsponsoring eine Alleinstellung immer schwieriger wird," lautet die Einschätzung von Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer der Europäischen Sponsoring-Börse und einer der Veranstalter des Kultursponsoring-Gipfels.

Thorsten Terlohr ist bei der Warsteiner Brauerei für Sponsoring und Events zuständig. Das Unternehmen engagiert sich sowohl im Sport und als auch in der Kultur. „Der Kulturbereich wird für uns interessant, weil er für die emotionale Inszenierung einer Marke, noch nicht so überfrachtet ist wie der Sport,“ glaubt Terlohr  „Kultursponsoring wird in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.“ Reines Mäzenatentum ist sein Ding nicht. Sponsoring muss immer auch neue Impulse für den Vertrieb bringen und die Verkaufszahlen erhöhen. „Es gibt erste Indikatoren, dass wir mit unserem Kultursponsoring auch unter diesem Aspekt erfolgreich sind,“ meint Terlohr. Als großes Manko der Kultur sieht er deren Heterogenität: Die Vielzahl der Ansprechpartner, die Undurchschaubarkeit von Strukturen und die mangelnde Transparenz.

Zunehmend geraten neue Begrifflichkeiten in die Sponsoring-Diskussionen. Corporate Citizenship, sieht das Unternehmen als guten Bürger, der über gesellschaftliches Engagement zum Allgemeinwohl beiträgt. Dr. Susanne Lang, vom Centrum für Corporate Citizenship Deutschland (CCCD) sieht den Gemeinschaftsgedanken auf dem Vormarsch. Unternehmen engagieren sich, gewinnen dadurch an Reputation. Das wirkt positiv auf die Mitarbeiter. „Recruiting, Mitarbeiterbindung und –motivation und selbst das Qualitätsmanagement profitieren davon“, so Lang.

Dass Unternehmen mit Kultursponsoring recht unterschiedliche Ziele verfolgen, belegt das Beispiel der BASF AG. Der Global Player aus Ludwigshafen engagiert sich für die regionale Kultur - und das schon seit den Zwanziger Jahren. Seit vier Jahren als Sponsoring-Partner. „Jeder hält unsere Produkte in Form von Zahncreme oder eines Yoghurtbechers täglich in den Händen, aber da wir keine Endprodukte herstellen, trägt unser kulturelles Engagement dazu bei, dass wir überhaupt im Alltag sichtbar werden – und zwar positiv,“ ist sich Dr. Friederike Reutter, die Leiterin Kulturelle Veranstaltungen des Unternehmens, sicher. BASF engagiert sich um die Attraktivität der Region zu steigern. Denn das beugt einer negativen demografischen Entwicklung vor. Es verhindert Abwanderung und trägt dazu bei, neue Mitarbeiter nach Ludwigshafen holen zu können.

Nach der bereits zitierten IPSOS Studie bewerten 76% der Bevölkerung das Auftreten von Sponsoren im Kulturbereich als gut oder sehr gut. Soviel steht fest. Fest steht auch, dass zwischen Kulturinstitutionen und Unternehmen ein enormer Gesprächsbedarf herrscht, wenn es gelingen soll, den Rückgang öffentlicher Förderung von Kunst und Kultur angesichts leerer Kassen mittels Sponsoring aufzufangen. Der diesjährige Kultursponsoring-Gipfel, mit zahlreichen hochrangigen Referenten - die hier Zitierten sind nur einige davon, bietet die Plattform dazu.

 

Das komplette Programm und die Online-Anmeldung zum Kultursponsoring-Gipfel ist im Internet abrufbar unter:

<link http: www.kultursponsoringgipfel.de>

www.kultursponsoringgipfel.de

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