23.05.2023

Welcher Sport gewinnt in den Medien?

Sport ist ein Thema, das die meisten Menschen bewegt, sei es aktiv oder passiv. Deshalb nehmen Sportberichterstattungen auch in den Medien einen großen Platz ein. Konkret standen 2022 im Schnitt 41,8 m² Druckfläche pro Woche in den österreichischen Printmedien für deren Präsenz zur Verfügung. Das Brand Intelligence Unternehmen »OBSERVER« hat das Sportjahr 2022 analysiert und die Top medialen Sportarten gekürt. In die Beobachtung floss die Medienpräsenz von 113 verschiedenen Sportarten abseits des Skisports und Fußballs mit ein.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 97.000 Sportberichte in österreichischen Print-Medien veröffentlicht. Die größte Fläche nahmen diese mit 90m² in der Kleinen Zeitung ein, gefolgt von den Vorarlberger Nachrichten und der Tiroler Tageszeitung, die beide auf knapp 70m² kamen. Insgesamt erreichten Sportberichte im Jahr 2022 eine Druckfläche von 2.047m² und einen AnzeigenPreisÄquivalenzwert (potentieller Werbewert) von 236 Millionen Euro. Tennis war in Bezug auf die Anzahl der Medienberichte, den APQ-Wert, die Druckauflage und die bedruckte Fläche in allen Bereichen die führende Sportart, gefolgt von der Eishockey Liga. Auch Radrennsport befindet sich in allen 3 Rankings unter den Top 4. Golfsport scheint besonders in auflagestarken Medien ein Thema zu sein und wird in regionalen Ausgaben eher weniger thematisiert.

Auch abseits des Skisports und Fußballs zeigt sich, dass die Top 8 Sportarten in der Medienberichterstattung 54,8% der Gesamtmedienpräsenz einnehmen. Die übrigen 105 beobachteten Sportarten kommen somit zusammen auf weniger als 50%.

Ganz allgemein waren Ballsportarten mit 35.440 Berichten am häufigsten Thema. Hockeysport kam als Überkategorie im Vergleich zum Ballsport auf 29,5% der Erwähnungen. Auf Platz 3 befindet sich Präsizionssport, welcher zum Beispiel die Sportarten Golf, Sportschießen und Billard beinhaltet.

Neben dem Fußballnationalteam war das österreichische Eishockeynationalteam mit einem APQ-Wert von über 4,6 Millionen Euro klar vor dem Handballnationalteam und dem österreichischen Team des Tennis Daviscups.

Dass der Eishockeysport in Österreich einen hohen Stellenwert hat, zeigt sich auch im Vergleich der Berichterstattung über nationale und internationale Ligen. 86,1% der Berichterstattung zu dieser Sportart bezieht sich auf die ICE Hockey League. Bei Basketball drehen sich 69,9% um die österreichische Liga. Auch bei American Football dominiert die Berichterstattung über die nationale Liga, wobei aber mit 42,4% ein großer Teil auf internationale American Football Ligen entfällt.

Die am häufigsten genannten Einzelsportler sind Dominic Thiem mit über 2.600 Erwähnungen, gefolgt von Sepp Straka mit 647 und Lucas Auger mit 413 Nennungen. Die erste Frau im Ranking findet sich mit Vanessa Herzog auf Platz 5. Mit Anna Kiesenhofer ist die Frauenquote unter den Top 10 genannten Sportler:innen schon komplett.

Beim Vergleich der Top 50 österreichischen Sportlerinnen und der Top 50 österreichischen Sportlern zwischen Mai 2022 und April 2023 zeigt sich, dass Frauen in der Gesamtbeobachtung weniger als ein Drittel der Präsenz für sich verbuchen können. In dieser Beobachtung wurden Ski- und Fußballathletinnen und -athleten miteinbezogen.

Um das Bild der medialen Reichweite der Frauen im Detail zu analysieren, wurden auch die sozialen Medien herangezogen. Die kumuliert höchsten Gesamtfollower:innen erreichten Ski Alpin Athletinnen, gefolgt von Fußballerinnen und Snowboarderinnen. Den 1. Platz konnte durch die Gesamtfollower:innen von 17 Sportlerinnen des alpinen Skisports erreicht werden. Beim Fußball waren es 4 Athletinnen und im Snowboard 2. Bei Betrachtung des Durchschnitts an Follower:innen pro Athletin zeigt sich, dass in den sozialen Medien der Snowboard Sport die meisten User:innen erreicht.