Marken managen.
19.06.2023


Digitale Transformation fordert Marken
Marken stehen aktuell vor einer Vielzahl an Herausforderungen. KI & Metaverse, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, steigender Wettbewerbsdruck oder Digitalisierung – kaum widmet man sich einer Herausforderung, stehen zwei weitere vor der Tür. Vorübergehende Trends müssen immer stärker von nachhaltigen Entwicklungen unterschieden werden, um Ressourcen entsprechend bündeln zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Klar ist jedoch: «die digitale Revolution läuft und Unternehmen müssen sich adaptieren», meint Adriana M. Nuneva, Chief Digital Officer der CWS Group. Wie dies gelingt und welche Bereiche besonders beeinflusst werden, wurde beim diesjährigen Schweizer Markenkongress diskutiert.
Digtalstrategie für Marken: Prozess vor Software
Die digitale Revolution ist seit Jahren am Vormarsch. Daher ist ein Auseinandersetzen mit der digitalen Transformation für viele Marken und bestehende Geschäftsmodelle unumgänglich, um einen Wettbewerbsnachteil zu vermeiden. Insbesondere die gestiegene Anzahl an Touchpoints für Kunden, der Wandel von Customer Journeys und die breiten Möglichkeiten durch digitales Marketing, zeigen die Dringlichkeit für Unternehmen sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. So betont beispielsweise Godo Röben, ehemaliger Geschäftsführer von Rügenwalder Mühle: «Wenn die einstigen Riesen der Plattenindustrie die Entwicklung nicht verschlafen hätten, dann würde der heute grösste Streamingdienst nicht Spotify heissen.»
Dabei stehen die meisten Unternehmen jedoch vor den gleichen Herausforderungen: Mangelnde Datenstruktur, veränderte Anforderungen an die Kommunikation und Erreichbarkeit sowie der Wissenstransfer der Mitarbeiter.
Adriana M. Nuneva, Chief Digital Officer der CWS Group betont: «Bei einem so komplexen Prozess sei es am besten einer einfachen Logik zu folgen. Demnach kommen Prozessentscheidungen immer vor Technologieentscheidungen.» Adrian Steiger, Leiter Digital Excellence/CRM/Analytics, Coop unterstreicht dies: «Ein klares Zielbild und ein gemeinsames Verständnis der Zukunft sind elementar. Man darf nicht toolgesteuert denken, sondern muss sich immer fragen, was passt zu uns und was wollen wir?».
KI transformiert Marketing
Künstliche Intelligenz (KI) zum Vorhersagen von Verhalten oder automatisiertem Generieren von Inhalten ist zur Zeit omnipräsent. Die Technologie ermöglicht komplett neue Arten der Kundenansprache für Marken - bedingt aber auch ein Umdenken bezüglich strategischer Prioritäten und kritischem Know-how, das im Unternehmen vorhanden sein muss.
«Generative KI eröffnet eine Welt der Kreativität. Höchstleistungen werden aber nur erreicht, wenn Mensch und KI zusammenarbeiten», betont Marco Krättli von Google Schweiz.
«Für eine sich wandelnde Customer Journey kann KI ein Lösungsansatz sein. Immerhin sind diese heutzutage nicht mehr linear, sondern als Endlosschleifen zu verstehen, die vollzogen werden, bis die richtigen Argumente zum Kauf überzeugen. Speziell durch KI ist es bereits heute möglich kurzfristige, taktische KPI`s umfassend abzubilden, um sich so den langfristigen, strategischen KPI`s zu widmen», meint Marco Krättli und ist sich sicher: «Die Zukunft von Marketing liegt in der Künstlichen Intelligenz!»
Omnichannel kann noch nicht jede Marke
Der Einfluss von Digitalisierung & KI sowie das geänderte Verhalten von Konsumenten ziehen auch weitreichende Änderungen für die Unternehmenskommunikation nach sich. Nicht nur die richtige Kanalwahl entscheidet über den Erfolg einer Marke, sondern eine umfassende Marken- und Kommunikationsstrategie, welche spezifisch für diese Zielgruppe aufgesetzt wird. Tonalität, Content, Plattformwahl und nicht zuletzt Authentizität entscheiden.
Im Rahmen der Vorträge und Diskussionen wurde hier mehrmals die Bedeutung von Echtzeitdaten sowie von strukturierten Daten betont. Viele Unternehmen versäumen hier nach wie vor das Potenzial (Content Recycling, Reichweite, zielgruppenspezifische Ansprache) von Omnichannel-Marketing und fokussieren sich nur auf einzelne Plattformen.
Speziell LinkedIn bietet hier noch immer grosse Potenziale. «Man erreicht auf LinkedIn Personen, die man auf anderen Plattformen nicht erreicht», meint Christian Altwein von Reachbird. So sind beispielsweise 52% der LinkedIn-User nicht auf Twitter und 42% der LinkedIn-User nicht auf Instagram.
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