Pascal Kesseli vom FCSG und Thomas Schönberger vom FCZ im Interview.

Wenn man die Verteilung der Saison- oder Jahreskarten 2013/2014 anschaut, erkennt man, dass auf drei von zehn Abonnements das Logo des FCB prangt. Wieso nicht diejenigen des FCZ oder FCSG?
P.K.:
"Also zunächst scheint diese Analyse nicht so ganz stimmig, wenn man bedenkt, dass Basel etwa 25.000 Saisonabonnements verkauft hat, YB etwa 15.000 und der FC St.Gallen gut 8.500. Somit sind alleine diese beiden Klubs gemeinsam mit Basel auf Augenhöhe. Auf der anderen Seite muss man dies im Falle des FCSG auch in Relation setzen: St.Gallen hat sein Potenzial in der gesamten Region Ostschweiz und kann nicht auf einen einzigen Ballungsraum setzen."
T.S.: "Der FC Basel hatte als erster Club der Super League ein neues Stadion. Gleichzeitig kam der Erfolg in der Champions League, in welcher sich der FCB für die Gruppenphase qualifizieren konnte. Beides zusammen führte zu einer sehr grossen Nachfrage nach Saisonkarten. In Zürich haben wir eine grosse Dichte an Spitzenmannschaften im Fussball und Eishockey, aber auch vielen anderen Sportarten. Es ist momentan nicht realistisch, uns punkto Saisonkarten mit dem FC Basel zu vergleichen. Die Steigerung des Verkaufs von FCZ-Saisonkarten ist aber ein Thema bei uns."

Der Thurgau zerfällt in einen Zürcher und einen St. Galler Sektor. Welche Massnahmen haben oder werden Sie ergreifen, um die Thurgauer Fans auf Ihre Seite zu locken?
P.K.:
"Neben den guten sportlichen Leistungen, die sicherlich der grösste Hebel sind, bemühen wir uns darum, dem Besuch unserer Heimspiele einen Eventcharakter zu verleihen. Die Leute sollen sich bei uns wohlfühlen und den Aufenthalt in der AFG ARENA geniessen können. Möglichst gepaart mit der Freude über eine starke Leistung unserer Mannschaft. Ein Hebel bei der Fanbindung ist zudem auch unser Nachwuchskonzept FutureChampsOstschweiz, in dem unter anderem der Stützpunkt Thurgau unsere Ambitionen in dieser Region unterstreicht."
T.S.: "Das Einzugsgebiet des FCZ ist sehr gross. Derzeit sind keine konkreten Massnahmen für die Thurgauer Fans geplant. Ich könnte mir aber vorstellen, mit einem Thurgauer Partner mal einen "Thurgauer Tag" zu machen. Dabei würden Thurgauer von einem speziellen Angebot profitieren können."

Neue Stadien werden nicht mehr nur als Fussball-Tempel, sondern als Event-Arenen konzipiert, ausgestattet mit Einkaufsstrassen und Family-Corners. Was wollen die Clubs damit bezwecken?
P.K.:
"In aller Regel geht es bei der Integration eines Stadions in solche Komplexe um die Finanzierbarkeit des Ganzen. Gerade in der Schweiz hat kein Club die Möglichkeiten wie zum Beispiel ein FC Bayern sie hatte beim Bau der Allianz-Arena. Zudem können mit einer solch integrativen Lösung Zusatzeinnahmem generiert werden, im Idealfall geht es also um die so oft zitierte win-win-Situation. Die Family-Corners muss man separat betrachten. Dies sind Angebote, die sicher nicht beim Bau eines Stadions in die Kalkulation einfliessen: Dabei geht es um Fanbindung und darum, den Besuch von Fussball-Spielen für Familien mit Kindern attraktiv zu gestalten."
T.S.: "Bei uns steht immer der Fussball im Zentrum. Darum herum erwarten die viele Fussballzuschauer aber auch, dass sie sich gut verpflegen können und eine gute Ambiance finden, um sich mit Kollegen zu treffen. Auch die Bedürfnisse von Familien gilt es zu berücksichtigen. Kinder sind die "Fans von morgen" und uns dementsprechend wichtig. Die Fussballclubs versuchen, die Bedürfnisse der verschiendenen Zuschauergruppen abzudecken. Schliesslich gibt es nicht einfach den standardisierten Fussballfan. Bei uns sollen sich alle wohl fühlen."

An der Podiumsdiskussion des Fanmarketing.Forums treffen sich die drei Vereine, welche momentan an der Tabellenspitze stehen. Wird es eine heisse Diskussion um Platz 1?
P.K.:
"Das hoffe ich doch sehr. Für den Schweizer Fussball ist es nur von Vorteil, wenn nicht eine Mannschaft alleine frühzeitig das Rennen macht oder sich zwei Teams vom Rest der Liga absetzen. Wenn der FCSG zudem noch oben mitmischen kann, dann ist dies für uns natürlich umso schöner."
T.S.: "Die Anwesenden werden für ihre Mannschaften auf dem Feld keine Tore schiessen oder verhindern können, zudem stehen wir noch nicht einmal in der Hälfte der Meisterschaft. Am Forum steht darum sicherlich mehr die positive Vermarktung des Fussballs mit seiner hohen gesellschaftlichen Relevanz als Unterhaltung für alle im Fokus."

Vielen Dank für das Interview.

 

Kontakt:
<link partnernetzwerk partner-details esb-list fc-stgallen-event-ag-8 _blank external-link-new-window external link in new>FC St. Gallen Event AG
Pascal Kesseli
Zürcherstr. 464
CH-9015 St. Gallen

Tel.: +41 71 314 14 14
E-Mail: <link mail window for sending>pascal.kesseli@fcsg.ch
Web: <link http: www.fcsg.ch _blank>www.fcsg.ch

 

<link http: www.fcz.ch external-link-new-window external link in new>Geschäftsstelle FCZ
Thomas Schönberger
Werdstrasse 21
CH-8004 Zürich

Tel.: +41 43 521 12 12
E-Mail: <link mail window for sending>thomas.schoenberger@fcz.ch
Web: <link http: www.fcz.ch external-link-new-window external link in new>www.fcz.ch

book2 Themen
news News
group-work Netzwerk
mic2 Events
graduation-hat Academy