Swiss Ice Hockey Federation | bfu | Testergebnisse als Entscheidungsehilfe für Clubs

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) und Swiss Ice Hockey haben zusammen verschiedene für die Spieler belastungsreduzierende - im Volksmund „flexible“ Bandensysteme genannt – getestet. Die Testergebnisse sollen den Clubs als Entscheidungshilfe für den Umrüstungsprozess dienen.


Im Eishockeysport kommt es immer wieder zu Verletzungen – insbesondere beim Anprall der Spieler in die Banden. Belastungsreduzierende Bandensysteme sollen das Verletzungsrisiko bei Checks in die Banden vermindern können.
Auf Beginn der Saison 2018/19 sind die neuen Bandensysteme in Schweizer NL-Stadien obligatorisch. Als Entscheidungshilfe für den Umrüstungsprozess der NL-Clubs hat Swiss Ice Hockey zusammen mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) und der Pat Schafhauser Stiftung fünf verschiedene belastungsreduzierende Banden getestet und mit einer „starren“ Referenzbande verglichen.

Tests mittels Dummy- und Pendelversuchen
Als Referenzbande verwendete man ein herkömmliches System, wie jenes, das in der PostFinance Arena Bern demontiert wurde. Unter den getesteten Banden waren auch die in Lugano, Lausanne, Biel und Bern bereits eingesetzten neueren Systeme. Die Tests wurden im Dynamic Test Center in Vauffelin (BE) mittels Pendel-Versuchen sowie Dummy-Versuchen (Anprall in aufrechter und geneigter Position) durchgeführt.Geprüft wurden dabei Parameter wie Auslenkung, Steifigkeit oder Energieabsorption. Zudem wurden die biomechanischen Belastungen am Dummy gemessen (Kopf, Hals, Schulter, Oberkörper, Bauch und Becken). Hinsichtlich der biomechanischen Belastung wurden die Zahlen anschliessend in Relation zu Grenzwerten aus der Unfallforschung (vor allem Strassenverkehr und Sport) gesetzt -und mit der Referenzbande verglichen.

Die Test-Ergebnisse haben folgendes gezeigt:
- Alle belastungsreduzierenden Bandensysteme waren in jeder Hinsicht der getesteten Parameter besser als die Referenzbande.
- Alle belastungsreduzierenden Bandensysteme weisen eine reduzierte Steifigkeit auf und die biomechanischen Belastungen auf den Körper des Spielers werden vermindert.
- Kunststoffscheiben sind aus biomechanischer Sicht Glasscheiben vorzuziehen.
- Es ist festzuhalten, dass die neuen Bandensysteme die Belastungen auf den Spieler zwar reduzieren, jedoch nicht verhindern. Vor allem in Bezug auf Kopfverletzungen kann festgehalten werden, dass die   aktuell getesteten Bandensysteme das Risiko für Hirnerschütterungen noch wenig reduzieren.

Die Testergebnisse wurden den Bandenherstellern sowie den Clubvertretern zugestellt. Eine detaillierte Publikation der Studie ist im Laufe von 2017 zu erwarten.
Othmar Brügger, Teamleiter Forschung Sport der bfu: «Die Studie zeigt, wie das Verletzungsrisiko im Eishockey bereits etwas reduziert werden kann. Es gibt aber noch Potenzial für weitere Optimierungen. Diese erste biomechanische Studie mit Dummies wird auch eine Grundlage sein, um die Entwicklung von noch besseren Banden im Eishockey international voranzutreiben."

Denis Vaucher, Director National League SIHF: „Dank den Testresultaten erhalten die Clubs eine fundierte Grundlage, um spätestens auf die übernächste Saison hin ein neues Bandensystem anschaffen zu können. Im Namen der SIHF bedanke ich mich bei der bfu und dem Test-Team der AGU Zürich für die seriöse Planung und Umsetzung dieser weltweit einzigartigen Testreihe“. 

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