Am 19. August 2023 begann in Budapest mit der Leichtathletik-Weltmeisterschaft das drittgrösste Sportereignis der Welt. Nach dem Konzept von NAPUR Architekten erweiterte NÜSSLI das für den Anlass konstruierte «National Athletics Center» um 25.000 Plätze – und zeigt so, wie vorausschauender und nachhaltiger Stadionbau im 21. Jahrhundert funktionieren kann und muss.

«White Elephants» werden Stadien genannt, welche nach ihrer Nutzung als Geistersportstätten zu rückbleiben. Oft wurden diese nur für einen Anlass geplant und sind für die Nachnutzung durch die lokale Bevölkerung völlig überdimensioniert. Moderner Stadionbau kann durch intelligente Planung diese Problematik eliminieren, wie NÜSSLI gemeinsam mit NAPUR Architekten an den diesjährigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest unter Beweis stellt.

Pionierleistung im Sportstättenbau

Der Stadionkomplex «National Athletics Center» (Nemzeti Atlétikai Központ) ist eine Pionierleistung der NAPUR Architekten, entstanden auf einem 15 Hektar grossen Gelände. Die Vision war ein vielseitiges Zentrum des Sports und der Begegnung, das insgesamt 15.000 Sitzplätze bietet und darüber hinaus flexibel erweiterbar ist. Die Anforderungen für den Bau waren von Anfang an hochgesteckt, denn es sollte nicht nur den Bedürfnissen der heimischen Sportgemeinschaft gerecht werden, sondern auch internationalen Standards für Grossanlässe entsprechen. Dies erforderte eine innovative Lösung, um zusätzliche Zuschauerplätze zu schaffen, ohne die Funktionalität des Stadions zu beeinträchtigen.

Flexibilität durch Innovation

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzen NÜSSLI und NAPUR Architekten auf intelligente temporäre Strukturen. Die schwebende Dachkonstruktion über die erhöhte Empfangsebene aus dem Grundkonzept ermöglicht es, den Zwischenraum für einen temporären zweiten Rang zu nutzen. Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften planten und installierten das NÜSSLI Team in diesem Bereich einen geschlossenen Oberrang mit 25.000 zusätzlichen Sitzplätzen. Nach Abschluss der Veranstaltung wird dieser temporäre Teil des Stadions bis Ende November wieder zurückgebaut. Das Dach mit den vollständigen Anzeigentafeln, Licht- und Tontechnik sowie der permanente Unterrang bleiben übrig. Dadurch wird sichergestellt, dass das Stadion auch nach dem Grossevent nicht überdimensioniert ist und nachhaltig sinnvoll genutzt wird, ohne zum «White Elephant» zu werden. Es bleibt somit ein modernes und funktionsfähiges Zentrum des Sports und der Gemeinschaft.

Über den Selbstzweck hinaus

Realisiert wurde das neue «National Athletics Center» auf dem ehemaligen Industriegebiet Vituki am Donauufer. Dieses wird mit dem Bau des Stadions nachhaltig saniert und zum städtebaulich attraktiven öffentlichen Sport- und Erholungspark. Die für den Grossanlass errichtete Infrastruktur wird nach diesem zu einer urbanen innerstädtischen Begegnungszone. Während im unteren Stadionbereich dauerhaft 15.000 Zuschauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen Platz finden, bietet die erhöhte Ebene einen Blick ins Stadion und auf die Parkanlage mit der Donau. Die erhöhte Empfangsebene wird nach den Weltmeisterschaften bis im Frühjahr 2024 fertiggestellt. Geplant sind Lauf- und Rollschuhbahnen, Street-Workout-Einrichtungen, Trainingsbereiche und Street-Food-Angebote, die dank der Pergolakonstruktion überdacht und beleuchtet sind. So wird die freie Plateaufläche täglich aktiv genutzt, bleibt aber künftig für einen nächsten Grossanlass mit zusätzlichem Platzbedarf nutzbar.

Dass Veranstaltungs- und Eventbauten nicht mehr nur dem reinen Selbstzweck dienen sollen, ist lange bekannt. Die Kombination aus permanenten und temporären Strukturen bildet für Grossanlässe im Sport- und Kulturbereich eine verantwortungsvolle Lösung, die Flexibilität mitbringt und keine Geiserstätten hinterlässt.


Kontakt
Nüssli (Schweiz) AG
Marike van der Ben (Head of Marketing & Communication)
E-Mail: Marike.vanderBen@nussli.com 
Web: www.nussli.com

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