Tundra-Rentiere | Wildtierhandel | WWF

Einer vom WWF unterstützten russischen Anti-Wilderei-Einheit ist ein entscheidender Schlag gegen den illegalen Wildtierhandel gelungen. In einem Dorf in der russischen Republik Sacha (Jakutien), wurde ein Lastwagenkonvoi gestoppt, in dem sich Geweihe und Fleisch von mindestens 1.000, mitunter sogar 1.500 getöteten wilden Rentieren befanden. Die Polarhirsche wurden vermutlich alle auf der Taimyr-Halbinsel in der Region Krasnojarsk geschossen. Der Fund besteht aus 27 Kadavern sowie Geweihen von 5.795 Kg.


"Die Jagd auf die wilden Tundra-Rentiere gibt es seit Jahrtausenden. Doch seit einigen Jahren bemerken wir einen massiven Anstieg der Wilderei. In Kombination mit den extremen Umweltveränderungen durch die Klimakrise kann so eine Population sehr schnell verschwinden", berichtet Eva Klebelsberg, Referentin für die Russische Arktis beim WWF Deutschland. "Dieser spektakuläre Aufgriff zeigt, dass wir es in Russland derzeit mit wahren Rentier-Massakern zu tun haben. Der Konvoi stellt wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Tiere werden beim Durchschwimmen der Flüsse geschossen oder die Geweihe dabei einfach abgesägt. Die Geweihe im Bast werden zu Pulver verarbeitet und vor allem in China als Heilmittel verkauft. Zungen und Fleisch sind als Delikatesse gefragt."

Auf Druck des WWF und der lokalen Behörden habe die Verwaltung der Region Krasnoyarsk mittlerweile ein Dekret erlassen, das für fünf Jahre die Entnahme des Geweihes im Bast am lebenden Tier unter Strafe stellt. So konnte eine Gesetzeslücke geschlossen werden. Das Absägen oder Abschlagen der jungen und durchbluteten Geweihe ist eine Qual für die Wildtiere. Geschätzt sterben laut lokalen Experten etwa 70 Prozent der Tiere an den Folgen dieser Verletzung an Verblutung oder Sepsis. Die neue Verordnung ist damit für ein Gebiet gültig, das etwa viermal so groß ist wie Deutschland.

Quelle Text: WWF Deutschland
Quelle und ©Foto: Mikhail Bondar

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