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Das Leben beginnt dort, wo deine Komfortzone endet...

...getreu diesem Motto startete das Ruderteam SWISS RAW anfangs Juni ihr erstes Rudertraining (4 Tage) auf dem Mittelmeer. Noch nie war jemand von uns so lange auf dem Meer und erst recht nicht auf einem Ruderboot!

Nach unserem erfolgreichen 72-Stunden Oster-Ruderevent auf dem Vierwaldstättersee war für uns klar, der nächstgrössere Schritt steht an und wir möchten das erste Mal als Team auf das Meer um weitere Erfahrungen zu sammeln. So begann schliesslich die Planung unseres Mittelmeer Rudertrips.Nach der Beschaffung von diversem Equipment für das Ruderboot, das Finden einer perfekten Einwasserungsstelle am Meer und das Heraussuchen geeigneter Astronautennahrung waren die grössten organisatorischen Hürden überwunden - wir waren bereit für das Meer!

Unsere Reise führte mit dem von Mitsubishi Schweiz zur Verfügung gestellten «Mitsubishi Eclipse» nach Italien in das wunderschöne «Portovenere» (ebenfalls bekannt für den naheliegenden Nationalpark «Cinque Terre»). Nach einer Nacht in «Portovenere» war es am nächsten Tag soweit und wir liessen das Boot mit tatkräftiger Unterstützung unseres ortskundigen Helfers Daniele von Creafonds AG zu Wasser.


Das Rudern (Portovenere – Korsika – Elba – Portovenere):

Mit gemischten Gefühlen ruderten wir aufs Meer hinaus in Richtung «Korsika». Nach mehr als 2 Jahren Training haben wir es endlich geschafft, mit unserem Ozeanruderboot in See zu stechen – unser grösster Meilenstein als Team bisher!Ungewiss war die Funktionalität unseres Wassermachers (dieser filtert das Salz aus dem Meerwasser und macht es dadurch trinkbar), funktionieren wir als Team und wie reagieren wir auf starken Wellengang? Auf zwei dieser Fragen bekamen wir bereits am ersten Abend eine Antwort.

Als wir die Bucht von «Portovenere» verlassen haben und unser Ruderboot vorbei an diversen grossen Schiffen (u.a. Kreuzfahrtschiffe) manövrierten, legten wir eine Ruderpause ein und nahmen unseren Wassermacher das erste Mal in Betrieb! Nach 30-minütigem testen und spülen, produzierte dieser trinkbares Süsswasser und wir konnten erleichtert weiterrudern.

Mit sinkender Sonne und anbrechender Nacht nahm der Wellengang und Wind zu. Um Mitternacht waren die seitlichen Wellen etwa 1.5 Meter, teilweise sogar bis zu 2 Meter hoch. Das Rudern fühlte sich schliesslich mehr wie ein Bullenreiten an. Das Rudern mit sauberer Technik wie wir es bisher von unserem Seerudern gewohnt waren, war nicht mehr möglich! Vielmehr musste man sich darauf konzentrieren, dass das Ruder beim Zurückziehen nicht von einer Welle erfasst wurde. Jan, Ingvar und Roman spürten den Wellengang, jedoch brach kein Gefühl von Übelkeit aus. Im Gegensatz zu Samuel, der immer ruhiger und sein Gesicht zunehmend blasser wurde. Seekrankheit kann sehr unangenehm sein. Da viele auf einer Atlantiküberquerung darunter leiden – zumindest so lange bis sich der Körper an den Wellengang gewöhnt hat, werden auch prophylaktisch Medikamente mitgenommen. Der Kurs des Boots-Autopiloten zeigte stets in Richtung «Korsika». Der Autopilot dient dazu, dass wir das Boot nicht manuell steuern müssen und das Ruder stets in die eingestellte Richtung zeigt.

Das Meer war von nun an flach und wir konnten problemlos mit unserem bewährten Schichtsystem rudern (2h Rudern / 2h Kochen, Essen, Putzen, Navigieren und Schlafen). Auch der Bootsverkehr wurde weniger und es war kaum noch Land in Sicht. Höhepunkt des zweiten Rudertags war die Begegnung mit einer Meeresschildkröte. Der Wellengang blieb von nun an für den restlichen Teil unseres Rudertrips human. Einzig der Wind blieb konstant und wehte oft gegen unsere Ruderrichtung, was die Geschwindigkeit beeinträchtigte.
In der zweiten Nacht ruderten wir durch ein mehrere Kilometer langes Quallenfeld. Berührte man eine dieser Quallen mit einem Ruder, so fing diese an zu leuchten! Ebenfalls sichteten wir in derselben Nacht eine Gruppe von Delphinen. Ab Tag 3 merkten wir die ersten Beschwerden, wie Muskelkater oder gereizte Haut. Rudern mit Muskelkater waren wir von unserem 72h Event auf dem Vierwaldstättersee gewohnt. Gereizte Haut war neu für uns und lag an der Luft sowie dem salzigen Meerwasser. Jedoch wissen wir in Zukunft, dass wir unsere gereizte Haut auf dem Meer durch tägliches Waschen mit einem Süsswasser getränkten Lappen pflegen müssen. Auch das Sitzen auf dem Rudersitz wurde mit zunehmender Zeit unangenehmer, weshalb wir fleissig unterschiedliche Sitzkissen sowie Unterwäsche testeten. Wir ruderten an «Korsika» und «Elba» vorbei und waren von nun an auf dem Rückweg nach «Portovenere». Um diverse Manöver wie «Mann über Board» oder das Setzen eines Ankers zu üben, setzten wir jeweils mit Rudern aus. Um Elba herum haben wir vermehrt Gruppen von Delphinen gesichtet, jedoch wollten sie nicht näher an unser Boot kommen.

Angekommen in der Bucht von «Portovenere» war die Euphorie im Team hoch, denn wir haben unseren ersten gemeinsamen Meeresrudertrip erfolgreich gemeistert und als Team harmoniert! Die Rückfahrt mit dem Auto und dem Boot im Schlepptau war sehr euphorisch, denn wir haben einen weiteren grossen Schritt Richtung Atlantiküberquerung hinter uns gebracht und eine spannende und lehrreiche Zeit als Team auf dem Meer erlebt.

Unser Boot bleibt nun für einige Zeit an Land. Zurzeit wird bei «Bamert Marinetechnik» eine elektrische Modifikation vorgenommen. Die Reparatur einer Antenne, die verbesserte Installation unseres Autopiloten sowie die Überprüfung unseres elektronischen Equipments. Danach wird unser Ruderboot zu «Stämpfli Racing Boats» gebracht, bei welchem wir diverse Modifikationen vornehmen werden. Sind diese Verbesserungen am Boot vorgenommen wird es wieder zu Wasser gelassen und weitere Trainings auf dem Wasser werden folgen.

Ein herzliches Dankeschön allen Unterstützern! Ohne euch könnten wir dieses einzigartige Projekt nicht realisieren und dabei noch Geld für das Schweizer «Kinderhilfswerk Kovive» sammeln.

Kontakt: 
SWISS RAW

Yves Neupert (Teammanager)
E-Mail: yves@swiss-raw.ch

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