01.02.2022
Über die Sinnhaftigkeit von Einweggeschirr
Die VSSA, Vereinigung der Schweizer Stadien & Arenen, hat einen Leitfaden für Nachhaltigkeit in der Veranstaltungs-Branche erstellen lassen. Im Interview spricht Felix Frei, der Präsident der VSSA, über die Ergebnisse und Massnahmen.
Warum ist für die VSSA «Nachhaltigkeit» so ein wichtiges Branchenthema?
Frei: Wir haben bereits 2018 im VSSA den Auftrag erteilt und damit begonnen, einen Leitfaden für Nachhaltigkeit zu erstellen. Dies weil die Eventindustrie grundsätzlich eine exponierte Stellung hat, was den CO2 Footprint anbelangt, aber auch ganz konkrete Fragen beschäftigen wie Sinn oder Unsinn von z.B. Einweggeschirr. Wir wollten aktuelle Antworten darauf und haben mit den ETH Juniors einen solchen Leitfaden entwickelt.
Durch Corona hat das Thema noch massiv mehr Fahrt aufgenommen und ich denke, wir sind zur richtigen Zeit mit diesem Schwerpunktthema unterwegs. Wir wollten auf keinen Fall «Aktionitis» machen, sondern auf fundierten Fakten basierend Empfehlungen abgeben. Die Veröffentlichung des Leitfadens hat sich dann wegen Corona verzögert.
Was waren die wichtigsten Ergebnisse des Leitfadens?
Frei: Die wohl wichtigste Erkenntnis ist, dass jede Location bei sich mit Sicherheit mit relativ einfachen Massnahmen etwas bewirken kann. Der Leitfaden ist wie eine Checkliste aufgebaut, wo man zu allen relevanten Themenkreisen Anweisungen erhält, was man machen kann. Es ist wie eine Menükarte und jeder kann für sich sein eigenes Menü zusammenstellen und die Massnahmen auf seine eigene Situation ausrichten. Man kann dies logischerweise auch etappiert angehen und umsetzen.
Wo besteht Verbesserungspotential aus Verbandssicht?
Frei: Es gibt viele, den meisten wohl schon bekannte Themen, die ein Potential bieten, man muss sie einfach anpacken. Vor allem natürlich die Energie. Wir sind sehr Energie intensiv und können mit ausschliesslich nachhaltiger Energie und Energie Sparmassnahmen schon viel bewirken. Nur schon mit dem vollständigen Ersatz der Leuchtmittel durch LED kann man viel bewirken und die Investition amortisiert sich in Kürze. Aber auch Abfallvermeidung und -bewirtschaftung bietet grosses Potential oder nachhaltiges F&B (z.B. lokaler, regionaler, saisonaler Food, keine Mineralwasser aus dem Ausland), Veränderungen im Anreiseverhalten (Anreize und Umleitung auf ÖV) oder Sparmassnahmen beim Wasserverbrauch (z.B. wasserlose Pissoirs, Spar-Wasserhähnen) bewirken in der Summe sehr viel.