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06.05.2020 // Alexander Klöpfer

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OTT-Plattformen: Nutzen, Vermarktung und Content-Beschaffung

OTT (Over-the-top) bezeichnet die Übermittlung und den Verkauf von Video- und Audioinhalten über Internetzugänge. Somit können Clubs und andere Sportanbieter „direct-to-fan“ kommunizieren. Patrick Mostboeck (SPORTRADAR) und Philip Haubner (LAOLA1) im Interview mit dem ESB Marketing Netzwerk zu OTT-Plattformen und der Bedeutung des Contents in Krisenzeiten.

Sportradar setzte für viele Kunden auf Verbands- und Club-Ebene OTT-Plattformen auf. Wie profitieren die Kunden jetzt davon?

Patrick Mostboeck: Alle Sportrechtehalter, die in den vergangenen Jahren in eigene «direct-to-fan»-Angebote investiert haben, können nun einen zusätzlichen Nutzen daraus ziehen. Einerseits dadurch, dass eine direkte & sehr oft auch gewachsene Beziehung zwischen dem Rechtehalter und dem Fan entstanden ist. Hier liegt die Vermutung nahe, dass Sportrechtehalter einen Vorteil gegenüber Broadcastern haben, weil der Fan sehr wahrscheinlich ein großes Solidaritätsgefühl seinem Gefühl gegenüber verspürt. In weiterer Folge können die Clubs und Verbände auch das Archivmaterial nutzen und wiederverwenden, dass über die Jahre gesammelt wurde. Hier macht sich vor allem eine Pflege der sogenannten Meta Daten bezahlt, die es nun erlaubt die Content-Perlen wieder zu finden.

Wie sieht die Zukunft für Sport-Marken aus? Ist OTT die Zukunft? Wer agiert hier bereits kreativ?

Patrick Mostboeck: Hier ist es wichtig zu differenzieren, was unter „OTT“ zu verstehen ist, da OTT ja sehr oft als Synonym für die technische Verbreitung eines Contens als auch das „direct-to-consumer“-Business Model genutzt wird. Technisch bin ich der Meinung, dass aus Kosten/Effizenzgründen, als auch aufgrund des Shift des Mediennutzungsverhalten ein überwiegender Anteil des Sportcontents gestreamt wird. Die Grundvoraussetzung dafür ist natürlich ein entsprechender Ausbau der Netzwerkinfrastruktur, der mittlerweile in sehr vielen Märkten gut vorangetrieben wird. Die Musterbeispiele, was die Ligen betrifft kommen sicher aus den USA – NFL, NBA oder MLB haben hier eine Vorreiterrolle eingenommen – Verbände & Ligenwie die UEFA oder DFL ziehen nun aber nach.

Welchen Einfluss nimmt Sportradar auf die Content-Kreation bei den Kunden? Wie viel Aufwand muss für Content betrieben werden?

Patrick Mostboeck: Wir unterstützen aktuell rund 50 Sportrechtehalter aber auch Broadcaster und digitale Plattformen weltweit mit unserer Sportradar OTT Platform. Viele davon verwalten ihren Content komplett selbstständig. Einige greifen jedoch auch gerne auf zusätzliche Services zurück, sowohl wenn es darum geht LIVE-Inhalte auszuspielen oder mit Kommentaren, Grafiken oder Daten zu ergänzen. Bei den On-Demand Inhalten unterstützen wir zum Beispiele viele Bundesligisten wie Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt oder Werder Bremen mit Fullmatch VODs oder der Highlight-Produktion.

Wie trifft die Live-Krise Ihr Business? Haben Sie strukturelle Veränderungen oder beispielsweise einen Strategiewechsel in Folge der Corona-Krise?

Philip Haubner: Die Krise trifft uns schon sehr hart, nämlich in doppelter Hinsicht: Einerseits gehen uns natürlich Zugriffe verloren, weil wir so gut wie keinen LIVE-Sport haben und eben auch nicht in dem gewohnten Umfang berichten können, weil nichts stattfindet. Andererseits brechen uns auch die Vermarktungserlöse weg, weil entweder Budgets unserer Partner eingefroren wurden oder komplett abgesagt wurden. Da geht es auch darum, dass viele Verträge an Sportevents geknüpft waren, die jetzt nicht stattfinden oder unterbrochen wurden.

Wie betrifft die Olympia- und Fußball-EM-Verschiebung Ihr Business?

Philip Haubner: Für die Vermarktung und das Ergebnis 2020 sehr stark. Man darf nicht vergessen, dass wir in geraden Jahren mit Großereignissen sowieso immer sehr gut gebucht waren, und in diesem Jahr sogar noch eine österreichische Beteiligung bei der EM gehabt hätten. Also auch hier wieder: Einerseits geht uns Content verloren und andererseits sehr relevante Vermarktungserlöse.

Jetzt muss auch die Politik handeln und relevante Player im Online-Bereich unterstützen. Die derzeitig geplante Corona-Medienförderung unterstützt wieder nur Print, TV und Radio. Aber gerade der Online-Bereich ist mindestens genauso wichtig. Wir zeigen es vor, dass wir als innovativer Treiber in vielen Sparten fungieren können und tolle Produkte entwickeln. Außerdem beschäftigen wir sehr viele Personen in unserer Redaktion und bilden die teilweise auch selbst aus. Der Stellenwert muss klar sein und sollte der Politik auch wichtig sein.

An welchen Produkten arbeitet LAOLA1, um die Phase aktiv für sich zu nutzen? Ist Gaming ein Thema für LAOLA1?

Philip Haubner: Meiner Meinung nach war es schon sehr beeindruckend mit welcher Effizienz wir in kurzer Zeit reagiert haben. Wir haben gleich zu Beginn der Krise auf Home Workouts von bekannten Sportgrößen gesetzt, jetzt einen sehr erfolgreichen Videoblog mit Tennis-Ass Jürgen Melzer, der mit bekannten österreichischen Athleten Interviews führt, haben Kooperationen im eSports Bereich (Stichwort: FIFA Home Challenge) geknüpft und arbeiten jetzt gerade sehr stark an der Zeit nach Corona und haben so sehr interessante Produkte im Fokus, auch und vor allem im Fantasy Gaming Sektor. Unsere User und Kunden dürfen gespannt sein.

Kontakt

LAOLA1
Philip Haubner
E-Mail: philip.haubner@laola1.at
laola1.tv

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