07.05.2021 //
Online-Umfrage: eFootball ist nicht nur ein kurzfristiger Trend
mm sports hat eine Online-Umfrage unter den nationalen Fußballverbänden durchgeführt, um mehr Klarheit über den Entwicklungsstand von eFootball in Europa zu erhalten. Die Umfrage wurde im 1. Quartal 2021 durchgeführt. 35 Verbände nahmen teil und stellen einen aussagekräftigen Querschnitt aller in der UEFA vertretenen Mitglieder dar.
Aktuell ist eFootball mehr Marketing-Instrument als offizieller Sport
97% der Verbände wollen mit ihrem eFootball-Engagement neue Fans für den klassischen Fußball gewinnen und 85% hoffen, mit ihren Gaming-Aktivitäten junge Zielgruppen zu erreichen. Organisatorisch haben 73% der befragten Verbände eFootball in der Marketing-Abteilung aufgehängt, was nahelegt, dass kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen. 82% der Verbände sehen eFootball als Chance, neue Partner und Sponsoren zu akquirieren und um dies zu erreichen, geben 50% der Befragten an, ein eigenes kommerzielles Programm für eFootball aufbauen zu wollen.
EA Sports nicht so stark wie vermutet, die Mehrheit der europäischen Verbände setzt auf Konami
Die UEFA lässt ihr eEuro-Turnier ausschließlich auf Konami spielen. Diese bestehende Partnerschaft hat großen Einfluss darauf, welche technische Plattform die Nationalverbände für ihre eSports-Aktivitäten wählen. Obwohl Konami PES im Vergleich zu EA Sports FIFA einen geringeren Marktanteil in Europa hat, teilt sich die Nutzung der Spiele-Plattformen bei den Nationalverbänden wie folgt auf: auf die Frage, auf welche technische eFootball-Plattform die Verbände derzeit setzen oder in Zukunft setzen wollen, antworteten 34% „ausschließlich auf Konami“, 57% setzen parallel auf Konami und FIFA. Nur 9% der Verbände setzen derzeit exklusiv auf EA Sports FIFA als Plattform.
Viel Potenzial für neue Turnier-Formate
92 % der Verbände planen, im Jahr 2021 eigene eNationalmannschaften aufzustellen und 83 % planen, eigene Turnier-Formate zu etablieren. Bei den Turnieren werden mehrwöchige nationale eCups bevorzugt: 52% (18 von 35) der Verbände planen ein solches Turnier-Format. Nur 11% der Verbände wollen dagegen eCups etablieren, die an einem Wochenende durchgespielt werden.
Fazit: eFootball ist nicht nur ein kurzfristiger Trend, sondern wird weiter an Dynamik gewinnen - aber es braucht mehr „eFootball-Governance“
Die aus Sicht der Verbände schwierigste Frage ist die der Vermarktung und Finanzierbarkeit der eFootball-Aktivitäten. Die geringe Marktreife des noch neuen Sports beeinflusst die Einnahmemöglichkeiten und Sponsoren-Findung, fehlende breite Akzeptanz begrenzt die Budgets. Zudem sind die Rahmenbedingungen seitens FIFA und UEFA limitierend. Es wäre an der Zeit, dass „Öko-System Fußball“ verbandspolitisch besser zu nutzen und klarere, zentral gesteuerte Strukturen für den neuen Sport zu schaffen. Dies könnte alle Beteiligten dabei unterstützen, das Potenzial und den Wert von eFootball zu steigern und Investitionen zukunftssicherer zu machen. Ein einheitliches „eFootball-System“ könnte auch die Verhandlungsmacht gegenüber den Spiele-Verlagen erhöhen.
Für mehr Details oder die Zusendung der gesamten Studie wenden Sie sich an Daniel Koch, Unit Head eFootball.
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Daniel Koch (Unit Head eFootball)
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