Partnerschaften zwischen bekannten Sportartikel-Marken (technical sponsor) und einem Fußballverein werden heutzutage nach einem ausgeklügelten und abgestuften System (Sponsoring-Pyramide) geregelt. Dies gilt vor allem für die TOP-Marken der Sportartikelindustrie, die sich konzentrierter und stärker den absoluten Spitzenklubs im Fußball direkt zuwenden, jedoch aus unterschiedlichen Gründen (z.B. wg. Firmenstandort; fanstarke Vereine im nationalen Bereich) u.a. via (kostengünstigerem) Drittanbieter- oder Großhändler-Modell auch wieder national bedeutsame Fußballvereine an sich binden.

Dies zeigt u.a. anschaulich eine Analyse der Nike-Patenschaften, die vom Footy Headline1 enthüllt wurde und die Vereinbarungen zwischen der US-Marke und den Clubs auf der Grundlage ihres Ausrüstervertrages einordnet. Danach gibt es für Nike mindestens vier verschiedene Ebenen von Fußballclubs, die der US Sportartikelriese mit stark differenzierten Sponsorships bedenkt: Elite, Premium, Standard, Third Party.

1) Nike Elite Clubs (ca. 10 Klubs)

Die erste Stufe ist daher die der Elite-Clubs, darunter FC Barcelona, Atletico Madrid (beide ESP), Liverpool FC, Chelsea FC (beide ENG), PSG (FRA), RB Leipzig (GER), Inter Milano, AS Roma (beide ITA) und Galatasaray Istanbul (TUR). Diese Klubs erhalten eigens designte Trikots und individuelle Medienkampagnen, ihre Verträge weisen sehr hohe Finanzbeträge auf.

2) Nike Premium Clubs (über 20 Teams)

Die nächste Ebene wird von den sogenannten Premium-Clubs besetzt. Diese Teams verfügen über benutzerdefinierte Trikotsätze und Warmmach-Shirts sowie einige individuelle Lifestyle- / Trainingsartikel. Zu dieser Gruppe gehören Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, Hertha BSC Berlin (alle GER), Zenit St. Petersburg, Spartak Moskau (beide RUS), Sanfrecce Hiroshima (JPN), Steaua Bukarest (ROM), Corinthians Sao Paolo (BRA), Sparta Prag (CZE) etc.

3) Nike Standard Clubs (Dutzende von Klubs)

Die dritte Ebene wird von den Standardklubs besetzt, die auch noch einen direkten Vertrag mit Nike haben, jedoch keine Trikots, die kundenspezifischem Design unterliegen. Diese Vereine erhalten hauptsächlich Spielkleidung mit Standardmustern und benutzerdefinierten Farbkombinationen. Darunter fallen beispielsweise Clubs wie FC Málaga, FC Sevilla (beide ESP), Young Boys Bern (SUI), Brighton& Hove Albion (ENG), Maccabi Haifa (ISR), Vitesse Arnhem und FC Utrecht (beide NED).

4) Nike Clubs via Drittanbieter (hunderte mittelbare Nike-Clubs)

Die sog. Drittanbieter-Clubs haben dagegen keinen direkten Vertrag mit Nike, sondern mit einem Branchenvertreter, der die Verträge für das amerikanische Unternehmen in bestimmten Ländern verwaltet. Diese Teams erhalten von Nike keine massgeschneiderten bzw. individuellen Kits. Vereinbarungen mit Dritten werden normalerweise von lokalen Wiederverkäufern abgewickelt. Beispielsweise werden viele Nike-Deals für Deutschland von 11teamsports verwaltet.

Mehr erfahren Sie dazu im Expertview mit Dennis Schröder (General Manager 11teamsports).


1 https://www.footyheadlines.com/2020/09/nikes-pyramid-of-football-kit.html

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PR MARKETING
Dr. Peter Rohlmann
Tel.: +49 59 7117908
E-Mail: peter.rohlmann@pr-marketing.de
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Peter Rohlmann Verwaltungsrat ESB

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